Die letzten Jahre haben uns alle verändert – vielleicht mehr, als wir es selber bemerken. Unser Alltag hat sich mehrfach neu sortiert, digitalisiert, flexibilisiert – und manchmal auch überfordert. Nähe, Arbeit, Familie und Geld haben sich in vielerlei Hinsicht neu kalibriert. Wer hätte gedacht, dass wir so lange mit Kolleg:innen zusammenarbeiten, die wir noch nie persönlich getroffen haben? Zwischen Homeoffice, Videocalls und digitalem Nomadentum lernt man nicht nur neue Tools kennen, sondern oft auch gleich die Haustiere, Kinder und Gewohnheiten der anderen mit dazu.

Und obwohl viele von uns inzwischen wieder "zurück" im Büro oder Alltag sind, ist vieles eben doch nicht mehr wie früher – und das muss auch gar nicht schlecht sein. Gerade der Frühling ist eine gute Gelegenheit, mal innezuhalten, durchzulüften – auch finanziell. Vielleicht hast du neue Prioritäten, ein verändertes Einkommen, neue Träume oder einfach das Bedürfnis, mal Ordnung zu schaffen.
Ein Frühlingsputz für dein Geld? Gute Idee. Denn mit frischer Luft im Kopf lässt sich auch im Portemonnaie viel besser klar Schiff machen. Und: Ein sauberer Überblick über deine Finanzen gibt dir nicht nur Kontrolle, sondern auch das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben. Klingt gut? Dann los!
5 Tipps für deinen Finanz-Frühlingsputz 2025
Reserviere dir ein Zeitfenster
Block dir 2–4 Stunden an einem Nachmittag, am besten mit Kaffee, Snacks und guter Musik. Deine Finanzen brauchen Konzentration – und verdienen deine Aufmerksamkeit. Frühling ist ausserdem der perfekte Zeitpunkt: Viele von uns kümmern sich ohnehin um Steuerunterlagen oder planen Sommerferien. Wenn du eh schon am Sortieren bist – mach’s gleich richtig.
Wirf einen Blick zurück
Wo ist dein Geld im letzten Jahr hingeflossen? Was waren gute Investitionen – in dich, in andere, in Dinge? Und was darf in Zukunft ruhig wegfallen? Du brauchst kein Budget-Profi zu sein, aber ein klarer Blick zurück gibt dir wertvolle Hinweise, wie du in den kommenden Monaten besser, bewusster und vielleicht auch entspannter mit deinem Geld umgehen kannst.
Fragen, die du dir stellen kannst:
- Wofür habe ich 2024 am meisten ausgegeben?
- Gab es unerwartete Kosten, die ich 2025 besser einplane?
- Welche Ausgaben haben mir echte Freude gebracht – und welche eher nicht?
Ordnung schaffen – digital & analog
Ob Bankkonten, Versicherungen, Investments oder alte Verträge – die Dinge sammeln sich. Vielleicht hast du mehrere Apps, Anbieter oder E-Mail-Ordner, in denen sich Finanzdokumente verstecken. Nimm dir bewusst Zeit, eine Übersicht zu schaffen: Wo liegt dein Geld? Welche Dokumente brauchst du für die Steuererklärung? Was kann archiviert, was muss aktualisiert werden?
Tipp: Erstelle dir eine digitale Mappe oder Tabelle mit allen Konten, Plattformen, Fonds & Co. – das spart dir in Zukunft enorm viel Zeit.

Investments checken – lohnt sich dein Plan noch?
Wenn du Geld investiert hast (z.B. in Aktien, ETFs oder Fonds), dann wirf jetzt im Frühling einen prüfenden Blick darauf. Passt deine Anlagestrategie noch zu deinem Leben? Hast du deine Ziele klar vor Augen? Und wie steht’s mit der Performance? Vergleiche deine Anlage mit passenden Benchmarks wie dem MSCI World oder dem SMI – aber immer mit deinem persönlichen Risikoprofil im Blick.
Stell dir dazu ein paar einfache Fragen:
- Welche Gesamtkosten bezahle ich jährlich? (Liegt dein Total unter 1,2%?)
- Hat meine Anlage in den letzten Jahren solide Rendite erwirtschaftet?
- Bin ich mit der Entwicklung und Transparenz meines Anbieters zufrieden?
Vorsorge & 3a – jetzt statt später
Wenn du deine Vorsorge in Angriff nehmen oder dein 3a-Konto aufstocken willst: Frühling ist ein Top-Zeitpunkt. Warum? Je früher du investierst, desto mehr Zeit hat dein Geld, für dich zu arbeiten. Du kannst auch mit kleinen Beträgen starten – wichtig ist die Regelmässigkeit. Dauerauftrag einrichten, Anbieter checken, steuerliche Vorteile mitnehmen – und dann einfach laufen lassen.

Warum gute Vorsätze oft scheitern – und wie du es besser machst
Viele fassen zu Jahresbeginn oder in Übergangszeiten wie Frühling neue Vorsätze. Doch rund 80–90% davon versanden irgendwann. Warum?
Hier drei Hauptgründe – und wie du sie vermeidest:
📌 Unverbindliche Formulierungen „Mehr sparen“ reicht nicht. „Ich spare bis Ende Juni 2'000 CHF für meinen Urlaub“ ist konkreter – und erreichbarer.
📌 Zu viel auf einmal Nicht gleich alles umkrempeln wollen. Ein Bereich nach dem anderen – Schritt für Schritt.
📌 Fehlende persönliche Motivation Wofür machst du das? Wenn dein Ziel emotional relevant für dich ist, bleibst du eher dran. „Ich spare für eine Weiterbildung, die mir mehr Freiheit bringt“ motiviert mehr als „Ich sollte sparen“.
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Der Frühling ist wie ein zweiter Neujahrsbeginn – frisch, motivierend, voller Möglichkeiten. Mach aus der Aufbruchsstimmung einen echten Neustart, auch finanziell.
Und hey: Wer den Frühlingsputz für die Finanzen macht, hat sich danach einen Apéro sowas von verdient.
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