Schluss mit den Biases!

• Was Financial Bias ist und wie das deine Finanzen betrifft
   
• Was du selbst tun kannst, um den Gender Pay Gap in deinem Umfeld zu schliessen
   
• 3 Tipps, wie du dein Mindset (und dein Portemonnaie) vor dem Financial Bias schützt 

Traditionell wurden Frauen von der Finanzwelt ausgeschlossen. Und noch immer sind Frauen systematisch mit Vorurteilen konfrontiert, wenn es um Geld geht. Ein Beispiel ist der Gender Pay Gap. 

Ein Bias ist in der Regel eine unfaire oder unbegründete Wahrnehmungsverzerrung. Ein Financial Bias meint daher das Vorurteil oder die Wahrnehmung, dass gewisse Menschen besser für den Umgang mit Geld geeignet sind als andere. 

Wenn es um Geld geht, spielen zwei Typen von Bias eine besonders wichtige Rolle. In unserem Glossar findest du mehr dazu. Hier die Kurzdefinitionen: 

1. Kognitives Bias: wenn eine Person Informationen falsch oder unlogisch interpretiert und sich eine Meinung bildet, ohne ihren Denkfehler zu bemerken
    
2. Emotionales Bias: wenn eine Person nicht von ihrer Meinung abweicht, selbst wenn ihre Aussagen mit Fakten widerlegt werden können 

Hier sind einige Beispiele: 

All diese Vorurteile können unsere Einstellung zum Thema Geld und unser Selbstvertrauen bei finanziellen Entscheidungen beeinflussen. Es lohnt sich also, sich ihrer bewusst zu sein und sie vor allem aktiv zu bekämpfen!

Laut der schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2018 beträgt der aktuelle Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen 14,4%.
Drei Faktoren beeinflussen diese Lücke besonders: 

• Berufliche Segregation: z.B. typische ‘Frauenberufe’ mit schlechter Bezahlung
   
• Unflexible Arbeitsbedingungen: z.B. keine Vereinbarkeit mit Kinderbetreuung
   
• Lohndiskriminierung: z.B. unterschiedlicher Lohn trotz gleicher Ausbildung

Der Gender Pay Gap kann im Laufe der Zeit zu grossen Unterschieden bei der Altersvorsorge führen. Frauen erhalten z.B. aktuell in der Schweiz 37% weniger Rente. 

Mit guter Finanzplanung und Investitionen (auch mit kleinen Beträgen!) kannst du diese Lücken schliessen. Mehr darüber lernst du in den weiteren Modulen der Money School. Schauen wir uns nochmal kurz an, was du gegen den Gender Pay Gap tun kannst. 

Die folgenden zwei Fragen helfen dir weiter: 

1. Gibt es bei Beförderungen an deinem Arbeitsplatz ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern? Angestellte in Führungspositionen werden besser bezahlt und haben grossen Einfluss darauf, wer als nächstes befördert wird. 
    
2. Haben auch Teilzeitangestellte Aufstiegschancen? Frauen arbeiten häufiger in Teilzeitpensen. Fehlende Aufstiegschancen führen zu weniger Lohn. 

Außerdem hilft es mit Freunden, Kollegen und Kolleginnen und im Internet offen über Gehälter und Geld zu reden, um deine eigene Position besser einschätzen zu können.

1. Dir fällt auf, dass dein Arbeitgeber zum Gender Pay Gap beiträgt oder jemand in deinem (Arbeits-)Umfeld einen Financial Bias hat? Dann sprich mit deinen Kolleg:innen, Freund:innen und Vorgesetzten darüber. Besonders, wenn sich gewisse Muster, etwa bei Beförderungen, wiederholen. 
    
2. Sammle ‘Beweise’: Klar, wir alle kennen Personen, die ihre Meinung und ihre Vorurteile nicht ändern wollen. Statt Diskussionen zu führen, leistest du lieber Überzeugungsarbeit für dich selbst. Schreib dir deine eigenen (finanziellen) Erfolge auf und halte dir so vor Augen, was du wirklich kannst. 
    
3. Arbeite an deinen eigenen Vorurteilen: Wir alle haben unbewusste und bewusste Überzeugungen rund ums Thema Finanzen. Zum Beispiel, dass nachhaltige Investitionen ‘nichts bringen’ oder Robo-Advisors ‘nicht vertrauenswürdig’ sind. Am besten änderst du deine eigenen Bias durch neue Informationen, Finanzbildung und Gespräche.