Im November macht es tick-tock, Deine Zeit läuft. Es bleibt Dir weniger als einen Monat, um zu entscheiden, ob sich infolge Erhöhung der Krankenkassenprämien ein Wechsel Deiner Krankenkasse lohnt, um Kosten zu sparen. Gerade in diesem Jahr, wo sowohl Inflationsrate wie der Landesindex für Konsumentenpreise laufend steigen, ist es noch wichtiger geworden, die Ausgaben zu optimieren und die Kosten unter Kontrolle zu halten. Wir zeigen Dir wie.
Ich weiss was Du letztes Jahr getan hast - die Grundversicherung bei der Krankenkasse gewechselt?
Spoiler Alert und Gesundheits-Warnhinweis: Dieser Artikel ist nichts für Deine Nerven. Jegliche Haftung für Dich, Deine Gesundheit und Deine Wahl für eine angemessene (Grund-)Krankenversicherung wird abgelehnt. Jedoch übernehmen wir volle Verantwortung für ein grauselig-vergnügliches Leseerlebnis. Und für ein gutes Gefühl, weil Du Dich um Deine Finanzen kümmerst.
Grundversicherung bei der Krankenkasse wechseln - ein Graus
Ich bin selten gestresst. Es gibt nur gute und weniger gute Zeiten, mir eine Kettensäge zu überlassen. Eine weniger gute Zeit ist definitiv der November, denn es stellt sich die alljährliche Frage, soll ich oder soll ich nicht die Krankenkasse wechseln, um Prämien zu sparen? Lohnt sich der administrative Aufwand im Vergleich zum Sparpotential bei den Krankenkassenprämien? Wie muss ich vorgehen? All dies erfährst Du hier.
Pünktlich zu Halloween und November-Auftakt fühle ich mich wie die junge Frau, die im Horrorfilm im abgelegenen Haus ihre Gruppe verlässt (der Fehler 1, sozusagen der Klassiker in der Fehler-Bestenliste, denn nie, aber auch gar nie sollst Du Dich in solchen Situationen von Deinen Freunden trennen), um im Keller (Fehler 2) nach ihrem Freund zu suchen (der bereits Fehler 1 begangen hat). Es bleibt mir nur noch knapp ein Monat, meine Zeit läuft ab. Ich muss herausfinden, ob sich meine Krankenkassenprämie erhöht und ob ich sparen kann, wenn ich die Krankenkasse wechsle. Gerade dieses Jahr, wo sowohl Inflationsrate wie auch der Landesindex für Konsumentenpreise laufend steigen, ist es noch wichtiger geworden, die Ausgaben zu optimieren und die Kosten unter Kontrolle zu halten.
Lohnt sich der Krankenkassenwechsel - der Prämienvergleich
Eine der bekanntesten Anlaufstellen ist Comparis, eine Vergleichsplattform, die sich durch Inserate und Gebühren für die Offerteinholung bei den Krankenkassenfirmen finanziert. Andere Vergleichsrechner finden sich in der Box. Achtung vor gesponserten Angeboten, es lohnt sich jedenfalls, das Ergebnis vom unabhängigen Vergleichsrechner “priminfo” des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) querzuchecken.
Hilfreich für den Krankenkassen-Prämienvergleich:
https://www.priminfo.admin.ch/de/praemien
https://www.konsumentenschutz.ch/online-ratgeber/praemienvergleich-krankenkasse/
https://swupp.ch/krankenkassenvergleich
https://www.bonus.ch/Pag/Krankenkassen/Praemienvergleich.aspx
https://www.krankenkassenversicherung.ch/
https://www.krankenversicherung.ch/
https://www.moneyland.ch/de/krankenkassen-vergleich
Bei Comparis werde ich nach Postleitzahl meines Wohnortes gefragt und nach meiner Präferenz des Versicherungsangebots (freie Arztwahl, Hausarzt, Gruppenpraxis/Gesundheitszentrum oder telefonische Erstberatung). Die zwei ersten Modelle berechtigen nach Comparis nicht zu einem zusätzlichen Prämienrabatt von 25% - und werden im Keller abgemurkst. Die zwei letzten Modelle verbleiben - weise weise - in der Gruppe.
Nun kommt die Frage nach der Franchise, also dem Selbstbehalt, es schaudert mich. Wie soll ich wissen, wie es im 2023 um meine physische und psychische Gesundheit steht? Meine Nerven liegen blank, der Gedanke an Chucky, die Mörderpuppe beruhigt mich nicht. Und sind nicht plötzlich auch die Vögel so unheimlich laut und aggressiv? Nun, niemand weiss, was das neue Jahr bringt. Daher lohnt sich der Blick zurück: Wenn Du an einer Vorerkrankung leidest, welche regelmässige Besuche bei der Ärztin/dem Arzt nötig machen, so wähle lieber eine tiefe Franchise. Wenn Du nur so strotzt vor Kraft und Energie und Dein letzter Artzbesuch die Masernimpfung als Säugling war, dann ist wohl eine hohe Franchise die richtige Wahl. Die Vogelgezwitscher werden leiser.
Jetzt ist nur noch die Frage, ob mit Unfallversicherung oder nicht. Ich denke wieder an Chucky, der sich absichtlich auf die Treppe legt, damit ich stolpere und mir das Genick breche. Wenn Chucky dies tut, während ich bei eine:r (einzigen) Arbeitgeber:in angestellt bin für mindestens acht Stunden pro Woche, so bin ich automatisch gegen Unfall (UVG) versichert. In einem solchen Fall kann ich die Unfalldeckung in der Grundversicherung bei der Krankenkasse bedenkenlos ausschliessen. Nice try, Chucky.
Bis wann musst Du Deine Grundversicherung spätestens kündigen?
Für eine Kündigung per 31. Dezember 2022 muss das Kündigungsschreiben als eingeschriebener Brief bis zum 30. November 2022 bzw. bis zum letzten Arbeitstag im November bei Deiner jetzigen Krankenkasse eingetroffen sein. Diese Kündigungsfrist gilt unabhängig davon, ob die neue Prämie höher, tiefer oder gleich hoch ist. Vergiss also nicht: Tick Tock. Deine Zeit läuft ab.
Was sind die Risiken bei einem Wechsel?
Nachdem ich bei strömendem Regen den eingeschriebenen Kündigungsbrief eingeworfen hab, befallen mich Zweifel. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite treibt ein Papierschiffchen im Strassenrinnsal. Was, wenn mich die neu gewählte Versicherung nicht aufnimmt? Oder ich am Schluss gar doppelte Prämien zahle, wenn es zu Verzögerungen beim Krankenkassenwechsel kommt? Ich schlottere vor Kälte. Was, wenn meine liebgewonnenen Erkältungsmedikamente nicht gedeckt sind? Ich warte nur noch auf die verstörende Clown-Fratze. Die nicht erscheint. Denn ich weiss: Die Grundversicherung ist obligatorisch für alle Personen mit Wohnsitz in der Schweiz und ich kann - im Gegensatz zur Zusatzversicherung - nicht abgelehnt werden. Sie deckt allgemeine medizinische Untersuchungen und Behandlungen ab. Die Leistungen der Grundversicherung sind laut Gesetz bei jeder Krankenkasse identisch. Eine Doppelzahlung von Prämien ist ausgeschlossen, denn man kann nur einmal grundkrankenversichert sein. Sollte die neue Krankenkasse den Beitritt verspätet mitteilen, ohne dass ich was dafür kann, muss sie die allfällige Prämiendifferenz sowie weitere Mehrkosten tragen. Glück gehabt.
Warum tun wir uns das jährliche Krankenkassenprämien-Gruselkabinett an?
Bei den meisten Horrorfilmen endet die unerträgliche Spannung mit einem Happy End, in der Regel zumindest für einen der Gruppe. Nach dem nervenauftreibenden Ende sind Monsterpuppen und sonstige Schreckgestalten vernichtet und Held oder Heldin hat stellvertretend für uns Zuschauer:innen über die Angst gesiegt. „Das gibt uns ein gutes Gefühl“, sagen die Psycholog:innen. Ob dem wirklich so ist, sollen alle für sich selbst entscheiden. Und Kinder sollen keine Horrorfilme angucken, Punkt.
Jedenfalls kann der Vergleich Deiner Prämien der Grundversicherungen sowie der potentielle Wechsel der Krankenkasse aber effektiv ein gutes Gefühl erzeugen, nämlich wenn die Schreckensphase der Evaluation vorbei ist. Denn wenn Du ab Januar des nächsten Jahres jeden Monat Geld sparst bei gleichem Leistungsangebot, so fühlt sich das nun einmal gut an. Und wenn Dir die Kostenersparnis zu klein erscheint, um den administrativen Mehraufwand auf Dich zu nehmen, so ist das ja auch eine erfreuliche Erkenntnis, denn wenigstens triffst Du Deinen Entscheid informiert und bewusst. Wichtiger Tipp: Prüf immer, ob Du Anspruch auf eine individuelle Prämienverbilligung hast. Diese ist kantonal geregelt. Als Grundlage für die Anspruchsberechnung dient zumeist die letzte Steuererklärung.