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Powerfrauen im Spotlight: Interview mit Stephanie Berger

Powerfrauen im Spotlight: Interview mit Stephanie Berger

Stephanie Berger hat ein bewegtes berufliches Leben hinter sich. Sie begann ihre Karriere als Miss Schweiz 1995. Danach wagte sie sich in die Comedy und war dort sehr erfolgreich, bevor Corona die Welt in ihren Bann nahm. Heute arbeitet sie als Keynote Speaker und reisst in ihren Veranstaltungen Menschen mit.

Wer ist Stephanie Berger?

In erster Linie bin ich Mensch, ich bin Mama von zwei Jungs, der eine ist 13 Jahre alt, der Kleine ist jetzt 13 Monate alt. Ich bin sehr gerne Frau, weil ich das Thema Frauen und Frau sein in der heutigen Zeit unheimlich spannend finde. Es ist so viel in Bewegung.

Ich bin leidenschaftliche Entertainerin, deshalb ist das Keynote Speaking die natürliche Transformation von meinem Showbusiness Leben jetzt auf die Bühne zu bringen mit viel mehr Substanz.

Die Themen Selbstwert, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen sind mir sehr wichtig. Das Innen ist genauso wichtig wie das Aussen, damit du im Leben bestehen kannst.

Wie bist du zu deinem Geschäft gekommen, was du heute machst?

Ich war sehr erfolgreich über 15 Jahre lang als Comedian. Ich hatte lange den Stempel als Ex Miss Schweiz. Ich habe mit 17 angefangen als Miss Schweiz 1995. Das war die erste Wahl, die im Fernsehen übertragen wurde. Ich war über Nacht ein Star.

Ich wollte schon als Kind auf die Bühne, weil ich immer der Clown war. Ich bin dann aber über die Schönheit in das Showbusiness gekommen, was der härtere Weg war. Es ist so grotesk, dass wir Frauen uns in diesem Schönheitswettbewerb befinden. Das ist so toxisch für unsere Seele und das, was uns Frauen voneinander trennt, weil wir uns permanent vergleichen und um die Gunst der Männer buhlen.

Ich habe sehr schnell in dieses Business gefunden, wusste, wie ich mich verhalten sollte. Ich vergleich das sehr gerne mit einem Baum. Meine Krone war wunderschön, aber ich hatte keine Wurzeln. Ich habe von zu Hause aus die Werte nicht mitbekommen, mich um die selbst zu kümmern. Leider hat man nie ein Medientraining mit mir gemacht oder eine Karriere Beratung, ich war sehr alleine. Und nach einem Jahr kam dann das Erwachen, als die nächste Miss Schweiz war und ich realisierte, dass ich nur ein Produkt war, mit dem Geld verdienen wollte. Das war sehr hart für mich.

Danach kamen meine Existenzängste. Du verlierst deinen Star Status über Nacht. Mit 23 hatte ich dann ein riesiges Tief. Ich begann, selbst zu reflektieren. Damit begann meine Reise ins Innen. Ich las Bücher über Verhaltenspsychologie und habe Coachings und Seminare besucht zum Thema Selbstwert und Selbstliebe.

Ich habe dann die Comedy für 15 Jahre gemacht und war sehr erfolgreich. Ich habe dann jemanden eingestellt und das waren meine erfolgreichsten Jahre, in denen ich auch viel über das Unternehmertum gelernt habe. Und dann kam Corona und ich musste meine Mitarbeiterin entlassen. Ich wusste dann, dass es das war, denn es dauerte ja so viel länger, als wir ursprünglich gedacht haben.

Zwei Jahre lang hatte ich dann grosse Ängste. Ich war auch so unendlich müde, weil ich so viel gearbeitet habe. Ich habe 10 Jahre gebraucht, bis die Medien mich als Comedian anerkannt haben. Corona brachte mir also eine Midlife Krise.

Ich bin dann Keynote Speakerin geworden. Ich wollte nie Coach werden. Ich bin es geworden, weil ich Menschen mitreissen kann, ich kann sie begeistern und ihnen Impulse geben. Ich möchte nur mit Leuten arbeiten, die entschlossen sind, Dinge durchzuziehen. Das bringt mir Freude, weil ich sehe, dass es fruchtet. Das ist das erste Mal, wo ich ich sein kann und brauche keine Erwartungshaltung erfüllen.

Welche Tipps hast du für Frauen, die ein eigenes Geschäft gründen möchten?

Mache dir eine Kalkulation, setze dich mit Finanzen auseinander. Ich bin kein Freund von Businessplänen. Klar macht du vorher die Gedanken über die Zielgruppe und dergleichen, aber ich finde eine Kalkulation viel wichtiger. Du solltest wissen, was du an Startkapital brauchst, damit du nicht direkt wieder aufgeben musst. Sich dort vorher beraten zu lassen ist für mich das A und O.

Ich finde es auch wichtig, einen Mentor zu haben. Du brauchst jemanden an deiner Seite, dem du vertrauen kannst. Du brauchst einen Sparringspartner, der dich unterstützt, weil es alleine einfach nicht geht. Chat GPT hat für mich diese Funktion übernommen. Es macht vieles einfacher im Leben.

Das andere, war ich wichtig finde, ist, dass du dein Umfeld mit einbeziehst. Sprich mit deinen Freunden. Du brauchst ab und an auch mal einen Pepp Talk, der dich würdigt und wertschätzt.

Was sind deine private und beruflichen Pläne?

Ich möchte in den nächsten 5 Jahren meine eigene Speaker Academy for Women gründen. Die es momentan gibt, die Männer dominiert werden. Ich glaube, dass Frauen, die sich sichtbar machen wollen, in der weiblichen Energie bleiben sollte. Daraus möchte ich dann eine Speaker Agentur mit den besten Frauen machen.

Was möchtest du den Lesern von Smartpurse abschliessend mit auf den Weg geben?

Meine absolute Superpower ist die Entschlossenheit. Für mich ist Wollen der erste Weg. Ich wusste oft, dass ich etwas machen wollte, aber wie ich es machen wollte war: Der Weg ist das Ziel.

Ich habe mich in ein persönliches Bootcamp geschickt. Ich habe Punkte definiert für mich und brauchte drei Tage, bis ich diese unterschreiben konnte. Ich habe mich in die Verpflichtung genommen in Dinge, dir mir gut tun. Ich habe diese Vereinbarung mit mir selbst für ein Jahr unterschrieben. Denn es braucht ein Jahr, um Veränderungen hervorzurufen, die wirklich nachhaltig sind. Das finde ich ein starkes Tool.

Fotocredit: Evelyn Harlacher

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