Topaktuell: Frauenstreik 2023 in der Schweiz
Am 14. Juni 2023 wird die Schweiz für einen Tag lila. Frauen gehen auf die Strassen und streiken. Der Grund? Trotz Gleichstellungsgesetz verdienen Frauen auch heute noch weniger als Männer und bekommen niedrigere Renten, und das, obwohl sie sich zwischen Beruf und Familie zerreissen.
Darüber hinaus sind Frauen immer noch Opfer von Belästigungen und Diskriminierungen am Arbeitsplatz.
Grund genug, auf die Strasse zu gehen, finden auch wir!
Warum ist es der 14. Juni, an dem gestreikt wird?
Seit dem 14. Juni 1981 gelten Frauen und Männer in der Schweiz per Gesetz als gleichberechtigt. Da dies aber im Alltag noch bei weitem nicht umgesetzt wurde, sind Frauen bereits zehn Jahre nach der Volksabstimmung zum ersten grossen Frauenstreik aufgelaufen.
Das Motto war: Wenn Frau will, steht alles still.
Auch in diesem Jahr gehen wieder Hunderttausende Frauen auf die Strassen und demonstrieren.
Der Frauenstreik 2023 baut auf den Erfolgen der vorherigen Frauenstreiks auf, die 2019 und 1991 in der Schweiz stattfanden. Diese früheren Streiks hatten bereits wichtige Veränderungen angestossen und das Bewusstsein für die vielfältigen Herausforderungen erhöht, mit denen Frauen in allen Lebensbereichen konfrontiert sind.
Der Frauenstreik 2023 ist eine Demonstration der Solidarität und Einheit unter Frauen unterschiedlicher Hintergründe, Altersgruppen und sozialer Schichten. Die Teilnehmerinnen haben verschiedene Anliegen, darunter Lohngleichheit, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Frauen in Führungspositionen, die Anerkennung der unbezahlten Arbeit, eine gerechte Verteilung von Familien- und Betreuungsaufgaben sowie die Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt.
Während des Frauenstreiks gibt es Kundgebungen, Märsche, Diskussionsforen und kreative Aktionen, um die Forderungen der Frauen sichtbar zu machen. Die Medien berichten ausführlich über die Veranstaltungen und gaben den Frauen eine Plattform, um ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.
Die Forderungen der Frauen beim Streik sind klar und deutlich. Sie fordern die Umsetzung von Massnahmen zur Lohngleichheit, um die bestehende Kluft zwischen den Gehältern von Männern und Frauen zu schliessen. Sie verlangen auch eine bessere Vertretung von Frauen in Führungspositionen, sowohl in der Privatwirtschaft als auch in der Politik.
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Anerkennung und Aufwertung der unbezahlten Arbeit, die oft von Frauen geleistet wird, sei es in der Hausarbeit, der Pflege von Angehörigen oder ehrenamtlichen Tätigkeiten. Die Frauen fordern eine gerechte Verteilung der Familien- und Betreuungsaufgaben, um Frauen die Möglichkeit zu geben, Beruf und Familie besser zu vereinbaren.
Geschlechtsspezifische Gewalt ist ebenfalls ein zentrales Thema des Frauenstreiks 2023. Die Teilnehmerinnen fordern eine konsequente Verfolgung von Tätern und einen besseren Schutz für Opfer von Gewalt. Sie betonen die Bedeutung von Prävention und Bildung, um Geschlechterstereotypen und Gewalt in der Gesellschaft zu bekämpfen.
Frauen können sich vernetzen
Der Frauenstreik 2023 ist auch eine Gelegenheit für die Teilnehmerinnen, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und Solidarität zu zeigen. Frauen unterschiedlichen Alters, Hintergrunds und Berufen finden zusammen, um eine starke Botschaft zu senden und Veränderungen anzustossen.
Wo finden Demonstrationen statt?
In fast 50 Städten und Gemeinden finden Aktionen statt. Dabei haben die verschiedenen Städte oder Gemeinde sich unterschiedliche Programme ausgedacht, die sie den Demonstranten präsentieren werden.
Musst du Konsequenzen befürchten, wenn du an diesem Tag streiken wirst, wenn du in einem Angestelltenverhältnis bist?
Es obliegt dem Arbeitgeber oder Arbeitgeberin, was passiert. Sie sind grundsätzlich nicht dazu verpflichtet, dich zu bezahlen, wenn du streiken wirst. Du kannst aber mit ihnen sprechen und dir entweder an dem Tag freinehmen oder die Fehlzeit kompensieren. Es empfiehlt sich immer, das vorher mit dem Arbeitgeber oder Arbeitgeberin zu klären.
Was hast du schon auf dem Frauenstreiktag erlebt?