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Was passiert mit deinem Geld wenn die Bank Pleite geht?

Was passiert mit deinem Geld wenn die Bank Pleite geht?

Diese Woche gingen die Aktienkurse der Finanzdienstleister und dann ganzer Märkte auf Achterbahnfahrt. Hier ein kurzer Rückblick und was dies für dein Geld bedeuten kann.

Woman in Jeans holding notes

Die Pleite der US Banken

Angefangen hat die Achterbahnfahrt mit der Pleite von zwei US Banken, der Signature Bank in New York als auch die Silicon Valley Bank (SVB) letztes Wochenende. Besonders die Pleite der letzteren löste weltweit einen Schock an der Börse aus.

Die Signature Bank wurde geschlossen, nachdem Kunden in grossen Stil ihre Gelder aus der Bank abgezogen hatten. Die Silicon Valley Bank wurde nach einer gescheiterten Kapitalerhöhung geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt.

Die US Regierung reagierte sofort, sicherte die Einlagen in beiden Banken, ab Montag konnten die Menschen wieder auf Ihre Gelder zurückgreifen. Erinnerungen an die Finanzkrise 2008 werden wach. Gibt es für diese Pleiten tiefere Gründe? Ist das System in Gefahr? Finanzministerin Yellen betonte in einer Rede, dass das Einschreiten der US Regierung lediglich dem Zweck gegolten hat, die Einlagen der Menschen zu retten und nicht die Banken selbst. Diese seien für Ihre Zukunft selbst verantwortlich.

Trotz schnellem Handeln und beruhigenden Worten, Nervosität macht sich breit, die Aktienkurse, vor allem der Finanzanbieter, brechen am Montag empfindlich ein, die Kurse von UBS, CS, Deutsche Bank, HSBC geben zwischen 4 und 9% nach. Beginnen sich dann ab Dienstag wieder ein wenig zu erholen. In der Schweiz trifft es vor allem die bereits länger in den Schlagzeilen stehende und geschwächte CS. Fragen kommen auf, ob da wohl noch mehr dahintersteckt?

Die Achterbahnfahrt der CS Aktie

Mitte der Woche schickte die Meldung der Saudi Arabia's National Bank, der Hauptinvestorin der Credit Suisse, dass sie kein weiteres Geld investieren wird, den CS Aktienkurs in den Keller, zeitweise unter 2 Franken pro Aktie. Die Schweizer Nationalbank und Finanzmarktaufsicht FINMA reagierten sofort mit einer Kreditlinie bis zu 50 Milliarden Franken für die angeschlagene Bank. wonach der Kurs der CS Aktie gestern Donnerstag dann auch schnell wieder um 19% stieg und die Aktienmärkte sich wieder etwas erholten. So stieg z.B. auch der Swiss Market Index um +1.9% (Stand 16. März).

Ist die Achterbahnfahrt damit beendet? Das hängt ganz davon ab, ob die 50 Milliarden Franken reichen, um das Vertrauen der Kundinnen und Kunden wieder herzustellen und die CS die Abflüsse der Kundengelder stoppen kann.

Gibt es jetzt eine Finanzkrise wie 2008?

Gegenwärtig sehen Expertenstimmen dies alles nicht wie die damalige Finanzkrise, welche viele verschiedene Banken, Länder und Finanzplätze betraf, sondern eher wie eine isolierte Herausforderung der CS.

Wie ist dein Geld bei einer möglichen Bankenpleite geschützt?

In der Schweiz untersteht dein Geld dem sogenannten Einlegerschutz. Dein Geld ist im Falle von Insolvenz einer Bank bis zu einem maximalen Betrag von 100‘000 Franken geschützt (siehe Details bei FINMA). Dieses Maximum gilt je Kunde/Kundin und je Bankinstitut, selbst wenn du mehrere Konti bei der gleichen Bank hast.

Welche Guthaben sind gesichert?

Durch den Einlegerschutz gesichert sind
Details dazu siehe esisuisse
):

  • Guthaben in Schweizer Franken auf Konten, die auf deinen Namen lauten (z. B. Privatkonto, Kontokorrent, Sparkonto, Anlagekonto, Lohnkonto, Postkonto und Nummernkonto).
  • Unter bestimmten Bedingungen Guthaben auf Metallkonten (Gold, Silber, Platin und Palladium)
  • Kassenobligationen in staatlicher Währung, die im Namen des Inhabers oder der Inhaberin bei der ausgebenden Bank hinterlegt sind
  • Tagesgelder, Festgelder oder Termingelder.

 

Nicht durch den Einlegerschutz gesichert sind Guthaben auf Freizügigkeits- oder Säule 3a-Konten oder in Freizügigkeits- oder Säule 3a-Depots.

Was passiert mit Wertschriften?

Wertschriften in deinem Wertschriftendepot wie Aktien, Obligationen, Fonds, Zertifikate etc. werden für dich von der Bank verwahrt, sind aber dein Eigentum. Geht die Bank bankrott, werden sie an dich herausgegeben. Allenfalls hat die Bank ein vertragliches Pfand- oder Verrechnungsrecht zur Deckung von Schulden, sprich wenn du z.B. eine Hypothek hast, dann könnten deine Wertschriften zur Deckung herangezogen werden.  

Wie ist meine Säule 3a oder Freizügigkeitsbetrag gesichert?

Dies hängt davon ab, welche Lösung du für deine Säule 3a oder Freizügigkeit hast:

  • Auf dem (Spar) Konto: Das Guthaben auf deinem Freizügigkeits- oder Säule 3a-Konto (Konto-Lösung) ist nicht durch die Einlagensicherung gesichert. Es ist aber bis maximal CHF 100 000 pro Kunde und Vorsorge-Stiftung konkursrechtlich privilegiert (Kollokation in der 2. Konkursklasse). Dies gilt zusätzlich und unabhängig von den übrigen gesicherten und privilegierten Guthaben de:r einzelnen Vorsorgenehmer:in bei der Bank (z. B. Sparkonto bei der Bank). Allerdings könnte es eine Weile dauern, bis du dein Geld bekommst, da diese Forderungen erst im Laufe oder am Ende des Liquidationsverfahrens ausbezahlt werden.
     
  • Säule 3a in Wertschriften: hast du eine Säule 3a in Wertschriften, dann ist diese vom Konkurs der Bank nicht direkt betroffen und nicht durch die Einlagensicherung gesichert, da die Wertschriften im Eigentum der Freizügigkeits- oder der Säule 3a-Stiftung stehen und beim Konkursfall an die Vorsorgestiftung herausgegeben werden.
     
  • Lösung mit Versicherung: hast du deine Säule 3a bei einer Versicherungsgesellschaft (Versicherungs-Lösung) dann ist dies im Fall eines Konkurses einer Bank gar nicht betroffen. Geht jedoch die Versicherungsgesellschaft in Konkurs, dann ist dein Geld weder durch die Einlagensicherung gesichert noch konkursrechtlich privilegiert, aber versicherungsrechtlich als gebundenes und speziell ausgeschiedenes Vermögen geschützt.

 

Wenn du also Sorge um die Sicherheit deines Geldes und mehr als 100‘000 Franken hast, dann macht es Sinn, deine Anlagen und Ersparnisse auf mehrere Banken zu verteilen. Im Fall der Fälle scheinen Wertschriften, die in jedem Fall dir gehören, einfacher zu handhaben.

Wie sicherst du dein Geld für den Ernstfall ab? Alles bei einer Bank, oder verschiedenen Anbietern?

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