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Wie Schweizer Aktien dein Portfolio stärken können

Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich bin ein Fan von Schweizer Aktien. Stabilität, Innovation und Dividenden – dazu innovative Firmen, die richtig «Juice» haben und zweistellig wachsen können. Swissness im Portfolio fühlt sich für mich einfach gut an. Die letzten 12 Monate habe ich auf Youtube wöchentliche Deep Dives zu Schweizer Aktien gemacht. Zeit also, hier ein paar klare Punkte & Produkte zu teilen, warum du dir Swissness ins Depot holen solltest – und wie du es ganz einfach anpackst.

Wieso ist jetzt der richtige Zeitpunkt?

Von aussen wirkt die Lage angespannt: Monsterzölle aus den USA, ein starker Franken, dazu nach unten angepasste Prognosen.

Das KOF erwartet für 2026 nur noch 0,9 % Wachstum für die Schweiz, das sind 0.6 Prozentpunkte weniger, als noch im Sommer erwartet wurde. Klingt nach Gegenwind – und nicht unbedingt gerade nach einem Paradies für Investor:innen. Und doch lohnt sich der Blick! Schweizer Aktien spielen ihre Stärken gerade in unsicheren Zeiten aus: Stabilität, starke Dividenden und globale Champions, die selbst Handelszölle abfedern können.

Dazu kommt die Innovationskraft – einmal mehr behält die Schweiz im Global Innovation Index 2025 der Weltorganisation für geistiges Eigentum ihre Führungsposition als innovativstes Land der Welt vor Schweden und den USA. Genau das macht Swissness spannend fürs Depot.

Anlegen in Schweizer Aktien: Das solltest du wissen

Wie alles gibt es auch für eine Anlage in der Schweiz Chancen und Risiken:

Chancen

  • Tiefe Zinsen: Die SNB hält die Zinsen bei 0,0 %. Cash auf deinem Sparkonto bringt also nichts, dafür sind Hypotheken und Kredite günstiger.
  • Dividendenaktien als Alternative zu Cash: Analyst:innen der UBS sehen stabile Schweizer Dividendenaktien als Alternative zu Bargeld. Diese bieten derzeit eine Rendite von rund 4 % (UBS CIO).
  • Defensive Struktur: Pharma, Versicherungen und Basiskonsum sind stabile Branchen, die bisher auch in turbulenten Zeiten Cashflows geliefert haben. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt aber: Die von Trump angekündigten 100%-Zölle auf Pharmaimporte könnten mittelfristig Druck auf Margen und Geschäftsmodelle bringen.
  • Handelsrisiken können zumindest teilweise abgefedert werden: Laut Vontobel kompensieren globale, in der Schweiz ansässige Unternehmen neue US-Zölle mit z.B. bereits bestehenden Produktionskapazitäten in den USA.

Risiken

  • Abkühlende Konjunktur: Das KOF sieht 2026 nur 0,9 % Wachstum – schwach für Zykliker wie z.B. Maschinenbau, Industrie oder Luxusgüter.·
  • Währungsrisiko: Ein starker Franken schmälert Auslandserträge von Exporteuren, was sich wiederum negativ auf das Wachstum auswirken kann.
  • Konzentrationsrisiko: Im Swiss Market Index SMI machen Nestlé, Roche und Novartis mehr als 50 % aus – wenig Streuung also für ETF-Anleger:innen. Dies kannst du aber mit Alternativen Indizes abfedern.

Ist eine solche Anlage lohnenswert?

Langfristig liegen Schweizer Aktien solide im Rennen: Laut einer Pictet-Studie brachten sie seit 1926 rund 7,7 % Rendite pro Jahr – in Schweizer Franken, Dividenden eingerechnet. In den USA sind die Zahlen noch stärker: Der S&P 500 lieferte über fast 100 Jahre durchschnittlich rund 10 % pro Jahr (Total Return, in USD, Quelle Investopedia). Allerdings ist zu beachten, dass für Schweizer Anleger:innen amerikanische Aktien wegen Wechselkursrisiken und gegenwärtig allfälliger Überbewertung an Attraktivität einbüssen können.

Die Schweiz liefert also Stabilität, Dividenden und Diversifikation. Dies zeigt sich gleich erneut in der Pictet Studie:

«Ein ausgewogenes Schweizer Portfolio (60 % Aktien / 40 % Anleihen) erzielte seit 1926 eine durchschnittliche Jahresrendite von 6,6 %. Es gibt kein Beispiel, bei dem Anleger:innen mit einem solchen Mischportfolio über einen Zeitraum von 10 Jahren oder länger einen negativen Ertrag erlitten hätten.»

Was sind meine Möglichkeiten?

Ob als 20- bis 30-prozentiger Anteil im globalen Portfolio oder als Kern mit 70 % – es gibt viele Wege, dein Portfolio mit Schweiz aufzupeppen oder sogar mehrheitlich auf Swissness zu setzen.

Von Einzelaktien bis zu ETFs, Zertifikaten und gezielten Fonds gibt es eine breite Palette an Möglichkeiten. Hier als Beispiele (und ohne Anlageempfehlung) einige Ideen:

Dividenden statt Nullzins

Die ganz Grossen sind vielleicht nicht die Darlings aller Anleger:innen. Aber grosse Firmen mit starken Dividenden wie z.B. Swiss Life, SIKA, Novartis, Zurich Insurance oder DKSH glänzen seit Jahren mit Ausschüttungen von 3 – 5 % und können langfristig eine attraktive Alternative zu Cash bieten, während dein Sparkonto bei 0 % Zins dümpelt.

Ideen zu den Dividendenleaders findest du z.B. in Bestenlisten oder kannst es mit einem ETF abbilden, z.B.: iShares Swiss Dividend (CH) (ISIN CH0237935637) oder dem UBS ETF (CH) MSCI Switzerland IMI Dividend ESG (ISIN CH1244681594).

Mittelgrosse Unternehmen mit «Juice»

Der Swiss Market Index SMI ist eher träge und hat ein grosses Ballungsrisiko – über die Hälfte machen Nestlé, Roche und Novartis aus. Mehr Dynamik steckt beispielsweise im Swiss Performance Index SPI oder im SMIM (Swiss Market Mid Index). Hier spielen Titel wie Straumann (Dental), Sonova (Hörgeräte), Geberit (Sanitär) oder VAT mit – weniger zyklisch und mehr Chance auf Wachstum.

Ein passender ETF ist z.B. der iShares SMIM ETF (ISIN CH0019852802), der den SMIM Index nachbildet und damit Zugang zu den 30 grössten und liquidesten Schweizer Aktien mit mittlerer Marktkapitalisierung bietet.

Für alle, die in den gesamten Schweizer Aktienmarkt investieren wollen, bietet sich der iShares Core SPI ETF (ISIN CH0237935652) oder der UBS Core SPI ETF (ISIN CH0131872431) an. Mit 0,10 % Kosten ist der iShares sehr kostengünstig.

Auswahl statt Standardindex

Neben den gängigen Indizes gibt es zudem Fonds, die gezielter aufgestellt sind:

  • Der Obermatt Swiss Pearls Index (OMSP1, ISIN CH1272476750) beispielsweise bündelt 36 Aktien, die nach Kriterien wie Sicherheit, Wachstum, Value und Marktstimmung ausgewählt werden. Kosten: 0,98 % jährlich.
  • Eine weitere Möglichkeit ist der FuW Swiss 50 (ISIN DE000SL0GLR2), die fünfzig grössten Schweizer Unternehmen umfasst. Kosten: 0,72 % jährlich.
  • Neu diesen September erschienen ist das FuW Best of Switzerland Zertifikat zusammen mit der ZKB (ISIN CH1341397888). Es bildet die Entwicklung der Aktienfavoriten der «Finanz und Wirtschaft» (FuW) ab. Die Auswahl umfasst dreissig Titel, die Teil des Swiss Performance Index (SPI) sind – gleichgewichtet. Kosten: 0,87 % jährlich.

Die Spezialisierung hat ihren Preis, im Vergleich zu den simplen ETFs sind diese Lösungen deutlich teurer, versprechen dafür aber auch eine fundierte Recherche. Wer mag, kann die Analysen und Indizes selbstverständlich auch als Inspiration für den gezielten Kauf von Einzelaktien nutzen.

Gerade in turbulenten Zeiten und auf längere Sicht zeigt die Schweiz oft ihre Stärke. Ich habe deshalb in meiner Säule 3a ein Portfolio mit rund 75 % Schweiz-Anteil für langfristige Stabilität.

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