Wie stellst du sicher, dass du genug Geld im Alter zur Verfügung hast?
Natürlich ist die Frage, wie viel Geld man braucht, eine sehr individuelle Frage. Der oder die eine möchte gerne viel reisen, ein schönes Auto fahren und jeden zweiten Tag chic essen gehen. Dem oder der anderen reicht es, wenn er oder sie ein Auskommen im Alter hat und ein Haus oder eine Wohnung bezahlen kann.
Aktuell liegt das ordentliche Renteneintrittsalter bei Frauen in der Schweiz bei 64 Jahren und bei Männern bei 65 Jahren.
Es ist aber sicher, dass du mit der staatlichen Rente rund 40 % weniger Einkommen hast als zu Zeiten, als du gearbeitet hast. Wir möchten dir hier erklären, wieso diese Lücke zustande kommt und was du tun kannst, um sie auszugleichen.
Was bedeuten die drei Säulen für deine Rente?
Die Rente in der Schweiz setzt sich zusammen aus zwei obligatorischen und einer freiwilligen Säule. Wir möchten dir die drei Säulen und ihre jeweilige Bedeutung einmal genauer erklären.
- 1. Säule: Sie ist das garantierte Einkommen, das du benötigst, um deine Grundbedürfnisse zu decken, wenn du in den Ruhestand gehst. Momentan ist das für Einzelpersonen mindestens 1225 CHF monatlich und maximal 2450 CHF. Hier kannst du den Betrag der 1. Säule für dich individuell berechnen lassen. Die Rente ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Zunächst einmal kommt es darauf an, wie viele Jahre du AHV Beiträge eingezahlt hast. Wenn es darin Beitragslücken gibt, wird die Rente um 2,3 % niedriger pro komplett nicht gezahltem Jahr ausgezahlt. Je mehr du verdient hast und je mehr AHV Beiträge du bezahlt hast, desto höher fällt deine Rente aus. Um den maximalen Rentenbeitrag zu erhalten muss dein Gehalt bei durchschnittlich 86.040 CHF pro Jahr gelegen haben. Bist du verheiratet oder lebst in einer eingetragenen Partnerschaft, liegt deine Rente bei maximal 150% der Maximalrente einer Einzelperson. Wenn die Summe der beiden Renten den maximalen Betrag von 3.675 CHF überschreitet, wird die Rente auf diesen Betrag gekürzt.
- 2. Säule: Bei der 2. Säule wird deine Rente aufgrund der Beiträge, die du in deinem Erwerbsleben eingezahlt hast, gemäss den Regeln der Pensionskasse berechnet. Sie verwaltet dein Geld. Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, die du hast im Anspruch auf die 2. Säule. Entweder lässt du dir den angesparten Betrag in Form einer monatlichen Altersrente auszahlen. Du kannst aber auch, wenn du das wünschst, ein Viertel des Betrages als einmaligen Kapitalabzug auszahlen lassen. Denn Rest kannst du dann als monatliche Rente beziehen. Es hängt von deiner Pensionskasse ab, ob sie vielleicht sogar die Möglichkeit einräumen, einen höheren Kapitalbezug oder sogar das gesamte Kapital statt einer Rente zu erhalten. Bei einer monatlichen Zuteilung wird die Rente aufgrund der Umwandlungssatze berechnet. Sie wird dabei in eine lebenslange Rente umgerechnet. Es ist im Moment ein Wandlungssatz von 6,8% gesetzlich vorgeschrieben. Bei der 2. Säule gibt es auch für dich die Möglichkeit einer vorzeitigen oder verschobenen Pensionierung. Du kannst sie frühestens ab einem Alter von 58 Jahren und spätestens ab 70 Jahren beziehen. Wenn du dich für einen früheren Bezug entscheidest, fällt deine Rente allerdings niedriger aus. Wenn du sie aufschiebst, wird der Umwandlungssatz hinaufgesetzt und du bekommst eine höhere Rente.
- 3. Säule : Das ist die freiwillige Säule, mit der du dein Altersguthaben vergrössern kannst. Du kannst hier jedes Jahr einen Maximalbeitrag in die Säule 3a einzahlen, der aktuell für Angestellte bei 7.056 CHF liegt. Arbeitest du selbstständig und hast nicht in die 2.Säule eingezahlt, kannst du bis zu zwanzig Prozent deines Einkommens oder maximal 35.280 CHF einzahlen. Für die Säule 3b gibt es keine Begrenzung. Du kannst deine 3.Säule nur als einmalige und vollständige Auszahlung erhalten und das frühestens 5 Jahre vor oder nach deinem ordentlichen Rentenalter. Bei letzterem braucht es den Nachweis, dass du weiterhin arbeitest.
Die 3. Säule einmal genauer betrachtet
Die 3. Säule ist, wie du bereits gesehen hast, in a und b aufgeteilt. Aber was bedeuten diese beiden Buchstaben genau?
Wer darf in die dritte Säule einzahlen?
In die Säule 3a dürfen alle Personen einzahlen, die in der Schweiz arbeiten und wohnen. In die Säule 3b dürfen alle Personen einzahlen.
Bei 3a kannst du Einzahlungen von maximal 7.056 CHF im Jahr vornehmen. Der Mindestbetrag im Monat beträgt 100 CHF. Du kannst hier auch Prämienpausen einlegen oder zusätzliche Zahlungen leisten. Die Prämien werden dann von deinem steuerbaren Einkommen abgezogen. Eine Prämienbefreiung gibt es bei einer Erwerbsunfähigkeit oder im Falle deines Versterbens. Du erhältst die Auszahlung im Rentenalter. Es gibt die Möglichkeit einer vorzeitigen Auszahlung, wenn du dich doch für eine Selbstständigkeit entscheidest, auswandern möchtest oder Wohneigentum kaufst.
Bei der 3a hast du zwar nur eine eingeschränkte Verfügbarkeit über das Guthaben, kannst dich aber über erhebliche Steuervorteile freuen. Die Steuerbehörde deines Kantons gibt dir die genauen Details dazu. Mit dieser Säule kannst du also entweder dein Altersguthaben erhöhen oder auch beim Kauf von Wohneigentum steuerlich vorteilhafte Finanzierungen vornehmen.
Bei 3b gibt es keinen Maximalbetrag, wenn du einzahlen möchtest. Der Mindestbetrag liegt allerdings bei 100 CHF. Der grosse Vorteil ist hier, dass du jederzeit über dein Geld verfügen kannst. Hier bist du allerdings ein wenig eingeschränkt, denn du kannst zwar deine Prämie anpassen, aber weder pausieren noch zusätzliche Einzahlungen machen. Es gibt nur eine Prämienbefreiung im Todesfall oder bei Erwerbsunfähigkeit. Auch ist der Steuerabzug bei 3b begrenzt.
Die Säule 3b eignet sich für dich, wenn du flexibel sein möchtest und einen finanziellen Traum hast, den du dir verwirklichen möchtest.
Wie du siehst, lohnt es sich schon in frühen Jahren ans Alter zu denken und Vorsorgelücken zu füllen. Dann kannst du dein Leben im Alter finanziell sorgenfrei geniessen.
Hast du noch mehr Tipps, wie du dich vorsorgst und deine finanziellen Wünsche erfüllst?