Die Gründung deiner Einzelfirma und Fehler, die du dabei vermeiden kannst
Es ist der grosse Traum vieler Menschen, sich selbstständig zu machen. Vielleicht hast du auch schon mit dem Gedanken gespielt, dich selbstständig zu machen. Es ist auch sehr verlockend, dass du zum Beispiel als Mutter deine Familie und den Job unter einen Hut bekommen kannst, wenn du dein:e eigene:r Chef:in bist.
Gerade, wenn du eine gute Geschäftsidee hast, ist es sehr gut, wenn du dich selbstständig machst.
Es gibt aber auch einige Dinge dabei zu beachten und Fehler, die du dabei vermeiden kannst.
Wir helfen dir heute dabei, genau das zu machen.
Was bedeutet der Status Selbstständigkeit?
Wenn du selbstständig bist, hast du einen besonderen sozialversicherungsrechtlichen Status. Du arbeitest unter eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Du trägst dein wirtschaftliches Risiko dabei ebenfalls selbst.
Der Status der Selbstständigkeit ist auch wichtig für verschiedene Beiträge, die geliefert werden. Dazu gehören die Erwerbsersatzordnung (EO), die Invalidenversicherung (IV) und die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV).
Die Kriterien, unter denen du als selbstständig eingestuft wirst sind:
- Dein Auftreten unter deinem eigenen Firmennamen
- Wenn du deine eigenen Rechnungen erstellst
- Du hast die freie Auswahl an Arbeiten
- Wenn du für mehrere Auftraggeber arbeitest
- Du tätigst deine Investitionen selbst
- Du hast einen Eintrag im Handelsregister
Wenn du selbstständig arbeiten möchtest, ist es wichtig, dass du diesen Status bei der Ausgleichskasse anerkennen lässt.
Im Übrigen lohnt es sich immer, wenn du neue Aufträge hast, die Sozialversicherungsanstalt (SVA) zu kontaktieren. Nicht jeder Auftrag muss den Status der Selbstständigkeit haben.
Was sind die Kriterien für den Status der Einzelfirma?
Als Einzelfirma giltst du in der Schweiz, wenn du ein Unternehmen hast, in dem du Inhaber:in bist und du das Unternehmen führst.
Erzielt deine Firma einen jährlichen Umsatz von mehr als 100.000 CHF, bist du auch handelsregisterpflichtig.
Du haftest übrigens als Inhaber deiner Einzelfirma mit deinem Privatvermögen.
Der Unterschied einer Einzelfirma und der Selbstständigkeit ist folgender: Übst du als einzelne Person eine selbstständige Tätigkeit aus, bist du ein Einzelunternehmen. Du kannst aber auch Arbeitgeber:in sein, wenn du eine Einzelfirma hast. Du hast hier also die Wahl, ob du alleine oder mit Mitarbeiter:innen arbeitest.
Was sind die typischen Fehler, die Selbstständige machen und wie du diese vermeiden kannst
Fehler Nummer eins: Direkte Anmeldung bei der SVA
Wenn du dich selbstständig machst, kann es sein, dass du denkst, dass du dich direkt bei der Sozialversicherungsanstalt anmelden musst.
Das ist der erste Fehler, den viele Selbstständige machen.
Du brauchst dich nicht direkt bei der SVA anzumelden. Du kannst auch erst einmal ein wenig arbeiten, bevor du das tust.
Wenn du dann deine Anmeldung einreichen möchtest, braucht die SVA deine Rechnungen und dein Einkommen. Erst dann kann sie die Entscheidung fällen, ob du selbstständig bist.
Du brauchst auch deine eigene Buchhaltung, die du dann bei der Anmeldung bei der SVA mitschickst. Denn gerade, wenn du als Einzelunternehmen arbeitest und verschiedene Aufträge annimmst, kann es durchaus sein, dass diese von der SVA gar nicht als selbstständige Arbeit eingestuft werden.
Fehler Nummer zwei: Alles erst einmal perfekt organisieren
Das ist ein typischer Fehler, der gerade uns Frauen sehr oft passiert. Wir möchten alles perfekt in trockenen Tüchern haben. Dabei arbeiten wir zuerst einmal unser Produkt aus und belegen Kurse, wie wir unser eigenes Geschäft führen.
Erst im zweiten Schritt beginnen wir dann, uns und unser Produkt zu bewerben. Du denkst vielleicht auch, dass du erst einmal alles bis ins kleinste Detail wissen musst und dann erst sichtbar an den Markt gehst.
Das braucht es aber gar nicht. Es ist im Gegenteil wichtig, dass du zuerst an den Markt gehst, dein Produkt verfügbar machst und deine Dienstleistung zeigst.
Du wirst mit der Zeit dazu lernen, das ist ein ganz normaler Prozess. Dann wirst du auch sicherer für dich selbst und wie du dich gut am Markt platzierst.
Fehler Nummer drei: Du machst keine Buchhaltung
Das ist ebenfalls ein grosser klassischer Fehler, den viele Selbstständige machen. Sie vergessen, dass sie ab dem ersten Franken, den sie verdienen, der Buchführungspflicht unterliegen. Das gilt sowohl für Einnahmen als auch Ausgaben.
Dabei ist es wichtig, dass du daran denkst, dass diese Pflicht für dich gilt, ob du haupt- oder nebenberuflich selbstständig arbeitest.
Es ist wichtig, dass du dir hier eine Routine zulegst, dass du für alle deine Einnahmen und Ausgaben direkt die Belege zurecht legst und in deine Buchhaltung einpflegst. So hast du deine Unterlagen immer auf dem neuesten Stand.
Wie du siehst, gibt es einige Dinge zu beachten, wenn du dich selbstständig machen möchtest. Es ist aber nicht so schwer, wie du vielleicht zu Anfang gedacht hattest.
Welche Tipps hast du noch für Menschen, die sich gerne selbstständig machen möchten?