Skip to main content

Anlage mit passiven Fonds optimieren: So gehts!

This content is not yet translated into the current language.

Du möchtest gerne ohne vergrössertes Risiko mehr aus deinem Geld machen? Wie du mit passiven Fonds anlegen und Geld sparen kannst und was du drüber wissen solltest.

Du legst an aber deine Anlage kommt nicht so richtig in Fahrt? Dann könnte das daran liegen, dass du in aktive Fonds angelegt bist.

Die Anlagestudie 2024 von Moneyland zeigt: Wir lieben es, zu sparen. Mit 84 % sind Sparkonti eine der beliebtesten Anlageformen. Zudem gaben zwei Drittel der Befragten an, auch Bargeld zu Hause zu halten. Dass es nicht die idealste Lösung ist, Geld auf dem Sparkonto oder zu Hause zu horten (besonders bei tiefen oder sehr bescheidenen resp. fallenden Zinsen), um langfristig Vermögen aufzubauen, ist nichts Neues.

Aber auch bei denjenigen, die bereits den Schritt gemacht und angelegt haben, scheint es noch einiges an Potenzial für Optimierung zu geben. Was bei der Studie von Moneyland und weiteren Daten auffällt, ist ein Anlagefehler, den du unbedingt prüfen solltest: die Anlage in aktiv verwaltete Fonds. Die Daten von Moneyland zeigen, dass ein Drittel der Befragten (32 %) eine Anlage in aktiv verwaltete Fonds hat, dies ist fast gleich viel wie diejenigen, die mit passiven Fonds wie ETFs anlegen (34 %). Das Vermögenszentrum kam mit der Studie zum Anlegerverhalten der Schweiz im 2023 zu einem ähnlichen Schluss und stellt weitere interessante Fakten fest: 

  • Möglicher Interessenskonflikt: Zwei Drittel der über 4‘400 untersuchten Depots bestanden aus bank-hauseigenen Produkten, was darauf hindeuten würde, dass in vielen Beratungen die eigenen Produkte vorgezogen werden.
  • Hohe Gebühren: In den meisten untersuchten Depots machen aktiv verwaltete Fonds, die in der Regel und gemäss Schätzung VZ bis zu 4x teurer als passive Lösungen sind, die Mehrheit aus.

Aktive vs. passive Fonds - Was ist der Unterschied?

Bei der Vermögensverwaltung liegt der Hauptunterschied zwischen aktiven und passiven Fonds in der Managementstrategie, vereinfacht:

Ein aktiver Fonds wird von einem Fondsmanager oder einem Team verwaltet, das aktiv versucht, den Markt oder einen bestimmten Benchmark zu schlagen, indem es einzelne Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere auswählt. Dazu nutzt das Team oder der Fondsmanager die eigene Expertise, Marktforschung und Analysen, um Investitionsentscheidungen zu treffen, die gemäss ihrer Einschätzung zu höheren Renditen führen werden. 

Im Gegensatz dazu verfolgt ein passiver Fonds, auch als Indexfonds oder, wenn an der Börse gehandelt wird, als Exchange Traded Fund (ETF) bekannt, einen passiven Ansatz. Der Fonds zielt darauf ab, die Performance eines bestimmten Marktindexes, wie z.B. des Swiss Market Index oder S&P 500, nachzubilden. Dies bedeutet, dass der Fonds einfach alle oder eine repräsentative Auswahl der Wertpapiere im Index kauft und hält, ohne aktive Auswahl oder grosse Marktanalysen.

Welche Art ist rentabler?

Wegen der Expertenleistung und einfliessenden Analyse für die Auswahl der Aktien und entsprechende Verwaltung kosten aktive Fonds mehr als passive. Aber erwirtschaften sie auch entsprechend mehr Rendite?

Das Aktiv-Passiv-Barometer von Morningstar, das in seinen Kategorien Europa, Asien und Afrika knapp 30'000 Einzelfonds mit einem Vermögen von insgesamt rund 10 Billionen Franken hat (was etwa 75 % des gesamten Fondsmarktes entspricht), kommt zu folgenden Ergebnissen: „Insgesamt sind die langfristigen Erfolgsquoten aktiver Fonds niedrig. In den letzten zehn Jahren lagen sie in zwei Dritteln der untersuchten Kategorien bei unter 23 %. In nur drei von 42 Aktienkategorien überlebte die Mehrheit der aktiven Fonds und übertraf den Durchschnitt ihrer passiven Konkurrenten.“ Diese eher tiefe Erfolgsquote gilt nicht nur bei aktiven Aktienfonds. Auch Studien der Fonds in den Kategorien Anleihen und Immobilien zeigen, dass weniger als ein Fünftel langfristig überleben oder den Durchschnitt ihrer passiven Konkurrenten schlagen können.

Lohnen sich aktive Fonds dann überhaupt?

Kurz: Für eine breit gefächerte Anlage in eher bekannte Industrien, Branchen, Länder und Aktien lohnen sich aktiv verwaltete Fonds nicht. Auch wenn du spezifische Themen wie KI abbilden möchtest, gibt es mittlerweile ein riesiges Angebot an passiven Instrumenten. 

Hingegen kann die Investition in aktive Fonds dann Sinn machen und zu deiner Strategie passen, wenn sie z.B.:

  • Ein sehr spezifisches Spezialgebiet abbilden, dass du in der breiten Palette der passiven Anlagen nicht finden kannst
  • Du grossen Wert auf Überwachung und Anpassung deiner Anlage legst, z.B. in sehr unsicheren Zeiten, da bei einem aktiven Fonds der Fondsmanager zeitnah eingreifen kann, wohingegen der passive Fonds immer einfach dem zugrunde liegenden Index folgt
  • Der Fonds eine die Gebühren rechtfertigende Rendite erwirtschaftet, die deutlich besser ist als ein passiver Konkurrent, wie wenn dir der Fonds eine Anlage in spezielle Möglichkeiten eröffnet, in die du sonst nicht anlegen könntest
  • Nachhaltigkeitskriterien eine grosse Rolle spielen und der Fondsmanager mit entsprechender Expertise, Analyse und Daten in der Auswahl und auch in der Messung der Wirkung der Anlagen einen wirklich mehrwertigen Beitrag leistet

So optimierst du deine Anlage

Bist du noch nicht investiert und fängst gerade an, dann auf jeden Fall zuerst passive Fonds prüfen, bevor du in aktive anlegst. Bist du bereits investiert und möchtest deine Anlage optimieren und ein Vielfaches an unnötigen Gebühren sparen:

  1. Prüfe, ob du in aktive oder passive Fonds investiert bist. Dies siehst du im Produktbeschrieb (Factsheet) deiner Anlage. Die meisten passiven Fonds sind mit irgendeiner Art Bezeichnung wie Index markiert.
  2. Schaue bei hohen Gebühren rund um 1 % genau hin. Dies gilt besonders auch für deine Vorsorge, da selbst bei den Säule 3a-Fonds erhebliche Preisunterschiede bestehen können. Details zu einem Vergleich findest du auf Moneyland.
  3. Prüfe deine Rendite genau, falls du bereits in aktive Fonds investiert bist. Rechtfertigt diese die hohen Kosten nicht, oder möchtest du sowieso wechseln, dann prüfe die Ausstiegskonditionen. In der Regel lohnt sich ein Wechsel, auch wenn es dich etwas kostet, da die Einsparungen bei den Gebühren die Wechselkosten langfristig mehr als wett machen werden. 

Alles in allem gibt es also sehr viel Potenzial, die eigenen Anlagen ohne grosses zusätzliches Risiko weiter zu optimieren.

Upcoming events