Du hast eine Sammelleidenschaft? Magst schöne Dinge oder hast dir schon immer mal eine Luxusuhr gewünscht? Du isst gerne und sagst auch zu einem guten Tropfen nicht nein oder magst Kunst? Oder du suchst nach einer Möglichkeit, deine Anlagen um Werte zu erweitern, die auch bei Inflation Bestand haben und den herausfordernden Aktienmärkten trotzen? All das können Gründe sein, um dich mit alternativen Anlagen zu beschäftigen.
Bis jüngst waren Luxusuhren, erlesene Weine, ausgewählte Kunst, innovative Autos oder tolle Oldtimer, exklusive Taschen und Schmuck eine Welt, die vor allem vermögenden Menschen offenstand. Dank fortschreitender Digitalisierung und neuen Anbietern in der Finanzindustrie ändert sich das aber rasant, zumindest was die Anlagemöglichkeiten betrifft. Langsam können wir alle unsere Sammelleidenschaft zur Wertanlage machen. Hier sind einige Tipps dazu.

Aber von Anfang an - was gehört überhaupt zu den alternativen Anlagen?
Wie du ziemlich sicher schon weisst, sind traditionelle Anlagen beispielsweise Aktien und Obligationen. Alternative Anlagen hingegen sind ein relativ weiter Begriff für Anlagemöglichkeiten und beinhalten z.B.
- Luxusgüter, wie Uhren, Kunst oder Schmuck
- Rohstoffe wie Gold, Weizen oder Öl
- Immobilien inklusive Gewerberäumlichkeiten
- Finanzinstrumente wie Hedge Funds, bei denen du von steigenden und fallenden Preisen profitieren kannst
- Private Equity, Anlagen in Unternehmen, die nicht an der Börse kotiert sind und Wachstumspotenzial haben
All diesen alternativen Anlagen gemeinsam ist, dass sie nur in geringem Ausmass mit den traditionellen Finanzmärkten korrelieren, damit weniger von traditionellen Markttreibern abhängig sind und so auch in herausfordernden Zeiten Rendite ermöglichen.

Und was bringen mir alternative Anlagen?
Neben der persönlichen Leidenschaft, z.B. weil du etwas sehr gerne sammelst, konsumierst oder nutzt, bietet diese Anlageform die Möglichkeit, deine Risiken weiter zu streuen und so auch in herausfordernden Zeiten eine Rendite zu erwirtschaften.
Was hierbei wichtig zu wissen ist:
- Alternative Anlagen sind eine gute Ergänzung zu einem bestehenden Portfolio.
- Alternative Anlagen sind eher etwas für erfahrenere Privatinvestor:innen, die sich mit Diversifikation beschäftigen.
- Es sind illiquide und langfristige Anlagen, da die Einstiegspreise, auch wenn du über einen modernen Anbieter anlegst, relativ hoch sind und es Zeit braucht, bis diese durch die Wertentwicklung kompensiert werden.

Luxusgüter gewinnen an Beliebtheit
Allen globalen Unsicherheiten zum Trotz zeigte sich der Luxusmarkt in den letzten Jahren robust. Laut der Luxury Study 2024 von Bain & Company erreichte der weltweite Markt für Luxusgüter im Jahr 2024 ein Volumen von rund 1,48 Billionen Euro und blieb damit weitgehend stabil gegenüber 2023.
Dass alternative Anlagen gerade in Zeiten der Inflation und bei den immer noch herausfordernden Aktienmärkten im Trend liegen, bestätigte auch Aurelio Perucca, CEO der App Splint Invest, mit der wir alle auch in der Schweiz bereits ab 50 Franken in Wein, Whisky, Handtaschen und Kunst anlegen können:
«Bereits 2020, als wir mit Splint Invest begonnen haben, konnten wir ein grosses Interesse an alternativen Anlagen feststellen. In den letzten 6 Monaten hat die Nachfrage nochmals deutlich zugelegt, so konnten wir z.B. im letzten Quartal unseren Umsatz deutlich steigern, gegenwärtig kommen jeden Monat mehr als 500 neue Investoren hinzu.» (2023)
Studien zeigen ausserdem: Luxusuhren erzielen über lange Sicht Renditen von etwa 5,5 % jährlich mit vergleichsweise niedriger Volatilität. Schmuck legte 2024 laut dem Knight Frank Luxury Investment Index rund 2,3 % zu – ein Zeichen dafür, dass Wertaufbewahrung mit Stil auch heute noch funktioniert.

Diese Risiken solltest du beachten
So vielversprechend die Anlagemöglichkeiten in alternative Optionen wie Luxusgüter auch sein mögen, es gibt auch Risiken. Einige der wichtigsten sind:
- Die Luxusgüter können einen Wertzuwachs realisieren, zahlen aber keinen Zins.
- Die Preisentwicklung eines bestimmten Luxusgegenstandes lässt sich im Vergleich zu z.B. Aktien nicht so einfach ermitteln.
- Sämtliche Luxusgüter sind nicht so einfach handelbar wie z.B. Aktien - Wenn sich keine Käufer finden, dann braucht es Zeit und Anstrengung.
- Die Preisermittlung braucht Kenntnis und Recherche, womit du dich beschäftigen musst.
- Um die Anlagen selbst auszuwählen benötigst du ziemlich viel Erfahrung und auch Zeit, um die besten Möglichkeiten zu finden.
Diese Möglichkeiten stehen dir zur Verfügung
Um in Luxusgüter anzulegen, gibt es verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise:
- Direktkauf und -verkauf: Du kaufst das Luxusgut direkt selbst und verkaufst es dann allenfalls wieder. Dies erfordert Kapital, Know-How und je nach dem, was du erwirbst, auch die entsprechende Lagerung.
- ETFs und Fonds: Du investierst in entsprechende Luxusgut-Fonds oder -EFTs. Je nach dem, in was du investieren möchtest, kann es sein, dass aber gar keine ETFs existieren. So gibt es z.B. einen Weinindex, aber bis jetzt keinen Wein-EFT. Der Vorteil ist: Du beteiligst dich an der wachsenden Luxusgüterindustrie. Die Nachteile sind wie bei vielen Finanzprodukten unter Umständen hohe Kosten, aber auch, dass du mit dieser Lösung je nach Fonds vor allem in Unternehmen investierst, die in der Luxusindustrie tätig sind, nicht in die Güter selber.

- Neue Fintech-Anbieter: Anbieter wie z.B. in der Schweiz Splint Invest, in Deutschland Timeless Investments, Finexity oder Konvi bieten die Möglichkeit, mittels digitaler Anteile (Splints), kleinere Anteile an alternativen Anlagen zu kaufen. Dabei ist jeder Anteil mit deiner entsprechenden Sachanlage gesichert, die sachgemäss gelagert wird. Beispielsweise wird eine Luxusuhr in x Anteile zerlegt und du erwirbst einen davon. Die Uhr selbst (oder der Whisky) wird fachgerecht gelagert. Am Ende der Laufzeit wird das Gut verkauft und du bekommst vom Erlös deinen Anteil abzüglich Gebühr (ca. 2 %). Depotgebühren oder Transaktionsgebühren wie bei Aktien fallen keine an.
Mit neuen Technologien wird anlegen in Luxusgüter und alternative Anlagen für uns alle möglich. Ob sich das rechnet, wird nur die Zukunft zeigen. Ob man lieber eine Kiste Whisky oder Wein im Keller hat, um ihn in guter Gesellschaft zu geniessen oder diese Anlageform doch etwas für einen ist, muss aber jede und jeder selbst entscheiden.
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